Die Bezeichnung "Below the Fold" bezieht sich auf den Teil einer Webseite, für dessen Darstellung der Nutzer scrollen muss. Der Begriff ist ein Überbleibsel aus dem Verlagswesen, da sich bei Zeitschriften in der Mitte der Seite tatsächlich eine Falte befand. Alles oberhalb dieser Falte wurde „Above the Fold” genannt, während der Teil darunter “Below the Fold” hieß.
Der Inhalt, der als weniger wichtig angesehen wurde, wurde traditionell unterhalb der Falte platziert, da er bei der Präsentation auf dem Ständer eines Zeitungskiosks größtenteils unsichtbar war.
In den 1990er Jahren, als sich das Verlagswesen im Web ausbreitete, blieb der Begriff erhalten. Er wird heute auch im Webdesign verwendet und bezieht sich nun auf die Inhalte, die sich unterhalb des unteren Rands des Browserfensters also etwa 600 Pixel vom oberen Rand der Seite entfernt befinden.
Die Platzierung von Inhalten auf einer Webseite beeinflusst, wie die Nutzer sie nutzen und mit ihr interagieren. Der Inhalt “Below the Fold” bleibt dem Benutzer beim ersten Laden der Seite verborgen. Wenn er die Seite vor dem Scrollen verlässt, wird er ihn gar nicht sehen.
Statistische Daten deuten darauf hin, dass sich bei der Platzierung von Anzeigen und Inhalten im nicht sichtbaren Bereich die Wahrscheinlichkeit, dass sie angezeigt werden, drastisch reduziert.
Laut einer bekannten Google-Studie hatten Werbeanzeigen “Above the Fold” eine Sichtbarkeit von etwa 73 %, während Anzeigen “Below the Fold” eine Sichtbarkeit von 44 % aufwiesen. In der Werbewelt wird eine Anzeige dann als "Viewable Impression" angesehen, wenn mindestens 50 % ihrer Pixel für mindestens eine Sekunde auf dem Bildschirm eines Nutzers erscheinen.
Aufgrund der geringeren Sichtbarkeit erzielen Anzeigen, die “Below the Fold” platziert werden, in der Regel weniger Anzeigenumsatz als Anzeigen, die oben auf der Seite angezeigt werden. Unternehmen, die Werbung auf ihren Websites verkaufen, verlangen aufgrund der geringeren Sichtbarkeit in der Regel auch einen niedrigeren Preis für eine “Below the Fold” platzierte Anzeige.
Es ist unmöglich, eine genaue Markierung für “Below the Fold” auf einer Webseite zu definieren, da die genaue Position je nach Bildschirmauflösung sowie Browser- und Bildschirmgröße auf Tausenden von Telefonen, Tablets und Computerbildschirmen eine andere sein kann.
Bei der Bestimmung der durchschnittlichen “Below the Fold”-Position stimmen die meisten Webdesigner weiterhin darin überein, dass diese ungefähr 1000 Pixel breite Linie etwa 600 Pixel vom oberen Bildrand entfernt ist.
Dies ist das Best-Case-Szenario für die gängigste Monitor- / Browser-Kombination mit 1024 x 786 Pixeln. Best-Case deshalb, weil es voraussetzt, dass das Browserfenster maximiert ist und keine zusätzlichen Symbolleisten aktiviert sind.
Die von den Besuchern Ihrer Website am häufigsten verwendeten Bildschirm-Auflösungen können Sie in einer Analyse ermitteln.
Für viele Jahre war die am häufigstes genutzte Auflösung 1024 x 768. Mit der starken Verbreitung von mobilen Geräten, trifft man immer häufiger auch Auflösungen wie 320 x 568 und 360 x 640.
Die zunehmende Verwendung von mobilen Endgeräten für das Surfen im Internet hat das Ermitteln der genauen “Below the Fold”-Position zusätzlich erschwert.
Mobile Geräte bieten eine große Vielfalt an Bildschirmgrößen, und die Benutzeranforderungen für jedes dieser Geräte und die verschiedenen Auflösungen bringen besondere Anforderungen und Einschränkungen mit sich.
Eine weitere Besonderheit ist, dass Benutzer auf Smartphones im Allgemeinen im Hochformat und nicht im Querformat navigieren, während Benutzer auf Tablets und Computern im Allgemeinen im horizontalen Modus surfen.
Da so viele Menschen mit verschiedensten Geräten auf Webseiten zugreifen, erfordern aktuelle Webdesign-Praktiken die Verwendung von flexiblem Layouts, Bildern und Cascading Stylesheets.
Bei einem Responsive Design gibt es kein festes Layout für eine Seite und der Inhalt wird je nach Bildschirmauflösung angepasst. Responsive Webseiten passen sich der Technik an, mit der sie konsumiert bzw. angezeigt werden.
Während der wichtige Inhalt einer Seite nach wie vor weit oben stehen muss, sollten die Seiten heutzutage so gestaltet sein, dass sie Besucher zum Scrollen animieren, damit diese auch die anderen Inhalte zu Gesicht bekommen.
Studien haben gezeigt, dass mobile Nutzer mit größerer Wahrscheinlichkeit scrollen als Desktop-Nutzer. Mit der zunehmenden Nutzung von mobilen Endgeräten, hat sich dieses Scrollverhalten aber auch etwas auf Desktop-Systeme übertragen und viele moderne Webseiten bedienen sich jetzt des “Infinite Scrolling”-Features.
Aufgrund der Auswirkungen, die Content Placement auf Interaktion und Conversion Rate haben kann, ist es wichtig zu wissen, wie die Nutzer mit Ihrer Website interagieren.
Analyseplattformen wie Google Analytics können Informationen darüber bereitstellen, wie viel Prozent Ihrer Besucher Desktop-Systeme oder Mobilgeräte verwenden und mit welcher Auflösung sie surfen.
Heatmap-Programme wie CrazyEgg können dabei behilflich sein, die Scroll-Tiefe (wie weit die Benutzer auf der Seite nach unten scrollen) zu bestimmen und festzustellen, worauf Ihre Benutzer auf den Seiten klicken.
Sobald Sie verstanden haben, wie die Besucher sich auf Ihrer Website bewegen, können Sie mit A/B-Tests beginnen und mit verschiedenen Layouts experimentieren, um die User Experience zu verbessern und Ihre Conversion Rate zu maximieren.